Anfang der 1990er Jahre entstanden im Zuge der Bodenrückgabe in Rumänien viele siebenbürgisch-sächsische Landwirtschaftsvereine. Mittlerweile kann man ihre Anzahl an zwei Fingern abzählen. Einer davon steht für den Verein „Heltia“ aus Heldsdorf, der dieses Jahr 25 Jahre seit seiner Gründung feiert.
Anfang März fand im Heldsdörfer Pfarrhaus die Jahreshauptversammlung des Vereins statt. Es war diesmal eine ganz besondere Versammlung, wie Wolfgang Wittstock in seinem Beitrag „Bilanz mit schönem Reingewinn“ über die Versammlung für die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ) schreibt:
„Zwei Hauptstützen des Vereins, die seit dessen Gründung vor 25 Jahren (1991) dem Verwaltungsrat ununterbrochen angehört hatten – Vereinsvorsitzender Karl Nikolaus und Buchhalter Hermann Barthelmie -, stellten sich nicht mehr zur Wiederwahl. In mehreren Wortmeldungen wurde ihnen für ihren langjährigen Einsatz herzlich gedankt.“
Ich denke, den Dank haben sich beide redlich verdient. Ich finde es herausragend, was beide in den vergangenen Jahrzehnten für die Gemeinschaft in Heldsdorf geleistet haben und bin dafür auch sehr dankbar. Bei Heldsdorf-Besuchen in den vergangenen Jahren habe ich immer wieder bewundert, dass sich beide trotz fortgeschrittenem Alter nicht abhalten lassen, ihren Aufgaben nachzukommen.
In dem Betrag ist weiter zu lesen:
„Dem neuen Heltia-Verwaltungsrat gehören nun der erfahrene Landwirt Eugen Truetsch (seit kurzem Heltia-Mitglied, 44 Jahre alt, mit Wohnsitz in Rosenau/Râşnov), Alexandru Popa (ehemaliger Kronstädter Präfekt), Vili Nicu, Nicolae Costaş und Günter Reiner an. In der ersten Sitzung des Verwaltungsrates soll dessen neuer Vorsitzender gewählt werden.“
Dem neuen Verwaltungsrat seien gute Entscheidungen und viel Erfolg gewünscht, damit die positive Entwicklung weitergeht.
Heltia – der Sitz des Vereins ist im Pfarrhaus Heldsdorf – hat in den vergangenen Jahren jeweils den Hauptteil seiner Einnahmen aus dem Anbau von Weizen und Zuckerrüben, den beiden Hauptkulturen des Vereins, Futterweizen, Winter- und Sommergerste, Hafer, Kartoffeln oder Futterpflanzen erzielt. Geringere Anteile entstammten der Viehzucht. In der Regel wurden etwa 360 Hektar Land bewirtschaftet, weitere 50 bis 60 Hektar verpachtet. Die Vereinsmitglieder profitieren nicht nur von jährlich ausgeschütteten Dividenden, sondern auch von Erzeugnissen des Vereins, die Mitgliedern proportional zur eingebrachten Bodenfläche zustehen.
Wie Wolfgang Wittstock während dem Heldsdörfer Treffen 2013 berichtete, hatte der Heltia-Verein bis dahin stets schwarze Zahlen schreiben beziehungsweise immer positive Bilanzen vorweisen können. Das hat sich auch in den letzten Jahren auch bei Dürren nicht geändert, wie den ebenfalls von Wolfgang Wittstock in der ADZ und auch im Heldsdörfer Brief veröffentlichten Berichten jeweils nach den Jahreshauptversammlungen zu entnehmen ist. Chapeau!